
Guillermo Mordillo (* 4. August 1932 in Buenos Aires; † 29. Juni 2019 in Palmanova, Mallorca) war ein argentinischer humoristischer Zeichner.
„Wir brauchen Humor, weil wir in einer Welt leben, die nicht zu hundert Prozent glücklich ist“
Guillermo Mordillo eröffnet den Betrachtern die Möglichkeit, die eigene Welt mit anderen Augen zu sehen, Undenkbares zu denken und vor allem zu lachen – auch über sich selbst. Der Meister des Humors ohne Worte kommt ohne Sprache aus, seine Bildsprache kann auf der ganzen Welt von allen Bevölkerungsschichten und Altersstufen verstanden werden. Seine Figuren sprechen über die Augen, die, so der Künstler, ihre Seele widerspiegeln. Mit wenigen Strichen variiert er zwischen Langeweile, Entsetzen und Verzücken.
Viele von Mordillos Cartoons regen zum Nachdenken an – auch über politische Themen. Ein Motiv, dem sich der Künstler schon früh, zunächst in Schwarz-Weiß, widmete, ist die amerikanische Freiheitsstatue. Ein bekannter Cartoon zeigt einen Mann, der dem amerikanischen Freiheitssymbol typische Häftlingsstreifen malt. Vor dem Hintergrund, dass die USA eine der weltweit höchsten Gefangenenraten haben, besitzt dieses Sujet auch heute noch eine große politische Sprengkraft. Ein anderes Bild, auf dem ein Mann seinem Haus inmitten einer grauen, eintönigen Häuserlandschaft eine individuelle Note verleihen möchte, gilt heute als eines der politischsten Werke Mordillos und wird für Friedensaktionen von Amnesty International eingesetzt. Der Zeichner hatte das Bild vor allem als tragisch-komischen Appell für künstlerische Freiheit und Individualität angelegt. Auf einer Ausstellungstournee in China offenbarte sich seine hohe Brisanz. Dort wurde das Werk komplett missverstanden und nur lakonisch angemerkt: Geschieht ihm recht, warum musste er auch aus der Reihe tanzen! (Quelle: Karikaturmuseeum Krems)
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