Maria Sibylla Merian und die Tradition des Blumenbildes. Die Künstlerin (1647–1717) zählt sowohl zu den bedeutendsten Naturforscherinnen als auch zu den namhaftesten Künstlerinnen ihrer Zeit.
Maria Sibylla Merian (1647–1717), Granatapfelbäumchen, ca. 1665–1685, Deckfarben auf Pergament, 46 x 30,8 cm, Bibliothèque Nationale, Paris, Foto: Bibliothèque nationale de France2017 jährte sich der Todestag der gebürtigen Frankfurterin zum 300. Mal. Aus diesem Anlass präsentiert das Städel Museum vom 11. Oktober 2017 bis zum 14. Januar 2018 die Sonderausstellung „Maria Sibylla Merian und die Tradition des Blumenbildes“. Zu sehen ist die faszinierende und filigrane Welt der Blumen- und Pflanzendarstellung in Zeichnungen und Druckgrafiken des 15. bis 18. Jahrhunderts. Die Ausstellung zeigt künstlerische Vorläufer Merians, an die sie anknüpfte, stellt jedoch gleichermaßen heraus, was Merians Eigenständigkeit ausmacht und in welche Richtungen sich das Blumenbild nach ihr und unter ihrem Einfluss entwickelte. Die Schau setzt deutlich vor Merians Zeit an. Sie beginnt mit einer großen Auswahl floraler Darstellungen in Buchmalereien, Frühdrucken, Kupferstichen und Holzschnittillustrationen in Kräuter und Apothekerbüchern des 15. Jahrhunderts.
Maria Sibylla Merian und die Tradition des Blumenbildes
Maria Sibylla Merian fasziniert nicht nur mit ihren meisterhaft ausgeführten Blumenzeichnungen, sondern gleichermaßen durch ihre Biografie. Sie zeugt von ihrem Behauptungswillen als Frau in einer patriarchisch geprägten Gesellschaft.
Maria Sibylla Merian (1647–1717) (und Töchter?), Weiße Cyclamen, nach 1691, Aquarell und Deckfarben über schwarzem Stift, auf Pergament, 36,5 x 28,5 cm Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: Städel MuseumMaria Sibylla Merian wuchs in einer calvinistisch reformierten Familie auf. Dieser Hintergrund wie auch die Stadt Frankfurt waren wesentliche Faktoren in Merians Entwicklung. Als zentraler europäischer Verkehrsknotenpunkt
bildete die Freie Reichsstadt am Main einen der wichtigsten Handelsorte mit Messebetrieb, an dem unter anderem Bücher, Blumen und Kunst vertrieben wurden. 1665 heiratete Merian Johann Andreas Graff (1636–1701), einen Schüler Marrels.
Kurz nach der Geburt der ersten Tochter siedelte die Familie in Graffs Heimatstadt Nürnberg über. Dort verkaufte er topografische Ansichten von Bauwerken sowie Landkarten, und auch Merian trug zum Lebensunterhalt bei. Mit Blumenmalereien in Florilegientradition, Unterricht für Damen im Sticken und Zeichnen von Blumen sowie dem Verkauf von Zeichenutensilien und Farben. Entsprechend umfasst ihre erste Publikation unter dem Titel Neues Blumenbuch dekorative Blumenmotive als Vorlagen für Zeichnungen oder Stickereien.
Maria Sibylla Merian und die Tradition des Blumenbildes. Städel Museum. Öffnungszeiten: Di, Mi, Sa, So + Feiertage 10.00–18.00 Uhr, Do + Fr 10.00–21.00 Uhr, montags geschlossen. Zum Ticket Service → von Art On Screen. Tickets einfach und bequem online kaufen. Lese-Empfehlung Lotte Laserstein – Von Angesicht zu Angesicht → …
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