Maria Sibylla Merian – Naturforscherin und Künstlerin

Städel Museum

Maria Sibylla Merian, Johann Bartholomaeus Braun (ca. 1626–1684) und Umkreis Tulpe, gelb-rot geflammt, drittes Viertel, Art On Screen - News - [AOS] Magazine
Johann Bartholomaeus Braun (ca. 1626–1684) und Umkreis Tulpe, gelb-rot geflammt, drittes Viertel 17. Jahrhundert (um 1660–1663?) Aquarell und Deckfarben über schwarzem Stift auf Pergament, 25 x 12 cm, Kupferstichkabinett – Staatliche Museen zu Berlin, Foto: © bpk / Kupferstichkabinett, SMB / Volker-H. Schneider

Maria Sibylla Merian und die Tradition des Blumenbildes. Die Künstlerin (1647–1717) zählt sowohl zu den bedeutendsten Naturforscherinnen als auch zu den namhaftesten Künstlerinnen ihrer Zeit.

Maria Sibylla Merian, Maria Sibylla Merian (1647–1717), Granatapfelbäumchen, ca. 1665–1685, Deckfarben auf Pergament,Art On Screen - News - [AOS] Magazine
Maria Sibylla Merian (1647–1717), Granatapfelbäumchen, ca. 1665–1685, Deckfarben auf Pergament, 46 x 30,8 cm, Bibliothèque Nationale, Paris, Foto: Bibliothèque nationale de France
2017 jährte sich der Todestag der gebürtigen Frankfurterin zum 300. Mal. Aus diesem Anlass präsentiert das Städel Museum vom 11. Oktober 2017 bis zum 14. Januar 2018 die Sonderausstellung „Maria Sibylla Merian und die Tradition des Blumenbildes“. Zu sehen ist die faszinierende und filigrane Welt der Blumen- und Pflanzendarstellung in Zeichnungen und Druckgrafiken des 15. bis 18. Jahrhunderts. Die Ausstellung zeigt künstlerische Vorläufer Merians, an die sie anknüpfte, stellt jedoch gleichermaßen heraus, was Merians Eigenständigkeit ausmacht und in welche Richtungen sich das Blumenbild nach ihr und unter ihrem Einfluss entwickelte. Die Schau setzt deutlich vor Merians Zeit an. Sie beginnt mit einer großen Auswahl floraler Darstellungen in Buchmalereien, Frühdrucken, Kupferstichen und Holzschnittillustrationen in Kräuter und Apothekerbüchern des 15. Jahrhunderts.

Maria Sibylla Merian und die Tradition des Blumenbildes

Maria Sibylla Merian fasziniert nicht nur mit ihren meisterhaft ausgeführten Blumenzeichnungen, sondern gleichermaßen durch ihre Biografie. Sie zeugt von ihrem Behauptungswillen als Frau in einer patriarchisch geprägten Gesellschaft.

Georg Flegel (1566–1638) Zwei Tulpen, ca. 1620-1630, Aquarell und Deckfarben mit Weißhöhung auf Papier über Vorzeichnung mit schwarzem Stift, Art On Screen - News - [AOS] Magazine
Georg Flegel (1566–1638) Zwei Tulpen, ca. 1620-1630, Aquarell und Deckfarben mit Weißhöhung auf Papier über Vorzeichnung mit schwarzem Stift, 23 x 16,8 cm, Kupferstichkabinett – Staatliche Museen zu Berlin, Foto: © bpk / Kupferstichkabinett, SMB / Jörg P. Anders
Getauft wurde Merian am 4. April 1647 in Frankfurt am Main. Ihr Vater, der Zeichner, Druckgrafiker und Verleger Matthäus Merian der Ältere (1593–1650), starb, als sie noch ein Kleinkind war. Ihre Ausbildung als Blumenmalerin in der Tradition der Florilegienmalerei des 17. Jahrhunderts erfuhr die junge Maria Sibylla in der Werkstatt ihres Stiefvaters, des Malers Jacob Marrel (1614–1681). Als einer der sehr wenigen Schüler Georg Flegels hatte sich Marrel auf Blumendarstellungen spezialisiert und war als Kunsthändler tätig. Das Umfeld, in dem Merian in ihrer Jugend lebte, brachte ihr also die bildende Kunst, den Kunsthandel und das Publikationswesen nahe und durch die Blumenmalerei zugleich die aufmerksame Naturbeobachtung.

Blumenmalerei – Blumenbuch

Maria Sibylla Merian, Maria Sibylla Merian (1647–1717) (und Töchter?), Weiße Cyclamen, Art On Screen - News - [AOS] Magazine
Maria Sibylla Merian (1647–1717) (und Töchter?), Weiße Cyclamen, nach 1691, Aquarell und Deckfarben über schwarzem Stift, auf Pergament, 36,5 x 28,5 cm
Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: Städel Museum
Maria Sibylla Merian wuchs in einer calvinistisch reformierten Familie auf. Dieser Hintergrund wie auch die Stadt Frankfurt waren wesentliche Faktoren in Merians Entwicklung. Als zentraler europäischer Verkehrsknotenpunkt
bildete die Freie Reichsstadt am Main einen der wichtigsten Handelsorte mit Messebetrieb, an dem unter anderem Bücher, Blumen und Kunst vertrieben wurden. 1665 heiratete Merian Johann Andreas Graff (1636–1701), einen Schüler Marrels.
Kurz nach der Geburt der ersten Tochter siedelte die Familie in Graffs Heimatstadt Nürnberg über. Dort verkaufte er topografische Ansichten von Bauwerken sowie Landkarten, und auch Merian trug zum Lebensunterhalt bei. Mit Blumenmalereien in Florilegientradition, Unterricht für Damen im Sticken und Zeichnen von Blumen sowie dem Verkauf von Zeichenutensilien und Farben. Entsprechend umfasst ihre erste Publikation unter dem Titel Neues Blumenbuch dekorative Blumenmotive als Vorlagen für Zeichnungen oder Stickereien.

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Maria Sibylla Merian und die Tradition des Blumenbildes. Städel Museum. Öffnungszeiten: Di, Mi, Sa, So + Feiertage 10.00–18.00 Uhr, Do + Fr 10.00–21.00 Uhr, montags geschlossen. Zum Ticket Service → von Art On Screen. Tickets einfach und bequem online kaufen. Lese-Empfehlung Lotte Laserstein – Von Angesicht zu Angesicht →

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