Balthus in Riehen

Balthus in Riehen, BALTHUS - THÉRÈSE, 1938, Art On Screen - NEWS - [AOS] Magazine
BALTHUS, THÉRÈSE, 1938, Öl auf Karton auf Holz, 100.3 x 81.3 cm, The Metropolitan Museum of Art, New York, Vermächtnis Mr. und Mrs. Allan D. Emil, zu Ehren von William S. Lieberman, 1987 © Balthus, Foto: The Metropolitan Museum of Art/Art Resource/Scala, Florenz
Wann:
09/02/2018 um 10:00 – 01/01/2019 um 18:00
2018-09-02T10:00:00+00:00
2019-01-01T18:00:00-01:00
Wo:
Fondation Beyeler
Baselstrasse 101
CH-4125 Riehen/Basel
Preis:
SHF 25,--
Kontakt:
Balthus in Riehen @ Fondation Beyeler

Balthus in Riehen. Eine Ausstellung zu Balthus stellt für ein Museum eine besondere Herausforderung dar. Bis heute wird der Künstler oft mit seinen Darstellungen junger Mädchen und Frauen assoziiert. Deren Anblick beim Publikum immer wieder Unbehagen und dementsprechende Debatten über künstlerische und darstellerische Grenzen ausgelöst hat und auslöst. So sorgte in jüngster Vergangenheit Balthus bedeutendes Gemälde Thérèse träumend von 1938 im Metropolitan Museum of Art in New York für öffentliche Aufregung, als im November 2017 in einer Online-Petition aufgrund der erotischen Konnotation des Bildes dessen Abhängung beziehungsweise Neukontextualisierung gefordert wurde. Obgleich die Petition auf breite Resonanz stiess, liess das Metropolitan Museum das umstrittene Werk hängen. Inmitten dieser Kontroverse reist das Gemälde nun unter veränderten Vorzeichen bei uns an und erlangt Symbolstatus für eine wieder entfachte Kulturdebatte.

Den Künstler verband eine enge Beziehung zur Schweiz. Er verbrachte seine Kindheit in Bern, Genf und Beatenberg, heiratete die Bernerin Antoinette de Watteville und lebte mit ihr in der französischen wie deutschen Schweiz. Im imposanten Grand Chalet in Rossinière verbrachte er schliesslich die letzten Jahrzehnte seines Lebens. Auch verband ihn seit den 1930er-Jahren eine tiefe Freundschaft mit Alberto Giacometti, den Balthus als Künstler überaus schätzte.

Biografie – Schnipsel

29. Februar 1908
Balthus, eigentlich Balthasar Klossowski, kommt in Paris als zweiter Sohn von Erich und Else (oder Elsa) Klossowski, geb. Spiro, auf die Welt. Die Eltern, ein deutsch-polnischer Kunsthistoriker und eine deutsche jüdische Künstlerin, lassen ihre beiden Söhne in einem von Kunst und Kultur geprägten Umfeld aufwachsen. Auch der drei Jahre ältere Bruder Pierre Klossowski wird ein bedeutender Schriftsteller und Künstler.

1914 Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs muss die Familie Klossowski aufgrund ihrer deutschen Staatsbürgerschaft Paris verlassen und zieht nach Berlin.

1916 Mit seiner Mutter und seinem Bruder übersiedelt Balthus in die Schweiz, zunächst nach Bern und dann nach Genf, wo er das Gymnasium besucht.

1920 Else, die sich nun Baladine nennt, wird zur Muse und Geliebten des Schriftstellers Rainer Maria Rilke, der Balthus’ künstlerisches Talent früh erkennt und fördert.

1921 Balthus’ Bilderzählung Mitsou, quarante images erscheint mit einem Vorwort von Rilke.

1924 Die Familie kehrt nach Paris zurück. Dort kopiert Balthus im Louvre Gemälde Poussins und beginnt sich für die Alten Meister zu begeistern.

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