JORG HARTIG. REALPOP. EINE RETROSPEKTIVE

Art On Screen - News - [AOS] Magazine
Jorg Hartig, Eisbechermüll monumental I, 1976, 150 x 185 cm, Acryl auf Papier auf Leinwand © Musa Museum,

Das MUSA zeigt Jorg Hartigs bedeutendes umfangreiches OEuvre erstmals in einer konzentrierten, Werke aus sechs Jahrzehnten umfassenden musealen Retrospektive.

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Jorg Hartig, Blauflucht, 1995, 250 x 202 cm, Acryl auf Leinwand © Musa Museum
„In der Malerei gibt es nichts, was es nicht auch in der Natur gibt“, lautet einer der Leitsätze Jorg Hartigs (*1932 Smržovka / Morchenstern, CZ), der Zeit seines Lebens die größte künstlerische Inspiration aus seiner unmittelbaren Umwelt schöpfte – aus dem Alltag, aus Phänomenen der Zivilisation und der Kultur. Am Anfang eines neuen Werks steht bei Hartig meist ein optischer Reiz, dem der Künstler malerisch – spontan und emotional – Form verleiht. Für Hartig ist es dabei wichtig, dass der Betrachter erkennt, was er sieht. Im Sinne von „Schauen und erkennen Sie!“ wendet sich Hartig dabei stets „an den Menschen“, möchte das, was er „erkannt“ hat, vermitteln und gleichzeitig beim Betrachter das „Erkennen“ wecken. Dabei können auch die Titel helfen und die Richtung zeigen: Ohne Titel ist die „Pfütze“ ein dunkles, gegenstandloses Bild, mit Titel erwacht es zum Leben, Spiegelungen werden erkennbar, Glanzlichter erhellen die Szenerie.

Die Bedeutung der Farben

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Jorg Hartig, Farbensprung, 1979, 186 x 151 cm, Acryl auf Leinwand © Musa Museum
Die Farbe hat für Hartig eine große Bedeutung. Mitte der 1960er-Jahre sieht er für sich die Möglichkeiten der Ölmalerei ausgeschöpft, experimentiert mit Dispersion und entdeckt 1966 (als einer der ersten in Österreich) das Material Acryl. Durch die neue Technik erhöht sich die Geschwindigkeit, beim Malen und bei der Thematik: Überschneidungen, Überlappungen werden möglich – das Tempo der Straße und ihrer Benutzer, Zerstörung, leere, zerdrückte Eisbecher, bei einem Amerikaaufenthalt ist er vom „American Football“ fasziniert. Die Schnelligkeit, der Kampf finden Eingang in seine meist großformatigen Gemälde.

Hartig selbst bezeichnet seine Arbeiten als REALPOP, da sie stets an die Realität gebunden sind. Selbst Bilder, die auf den ersten Blick nichts mit der realen Welt zu tun haben, finden ihren Ursprung in dieser. Das MUSA zeigt Jorg Hartigs bedeutendes umfangreiches OEuvre erstmals in einer konzentrierten, Werke aus sechs Jahrzehnten umfassenden musealen Retrospektive, wobei es während der Ausstellungsdauer einen teilweisen Wechsel der gezeigten Arbeiten geben wird. Alle in der Ausstellung gezeigten Werke sind Teil einer großzügigen Schenkung, die der Künstler im Jahr 2012 der Stadt Wien – MUSA übergeben hat.

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MUSA Museum Startgalerie Artothek, Felderstraße 6-8, 1010 Wien. REALPOP: 9. Mai – 19. August 2017 Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 11-18 Uhr, Do 11-20 Uhr | Sa 11-16 Uhr So, Mo und Feiertage geschlossen | Eintritt frei

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