America! America! How real is real?

Museum Frieder Burda

AMERICA! AMERICA! HOW REAL IS REAL? William N. Copley, Imaginary Flag for U.S.A., 1972 © VG Bild-Kunst, 2017, Art On Screen - News - [AOS] Magazine
William N. Copley, Imaginary Flag for U.S.A., 1972 © VG Bild-Kunst, 2017

In Zeiten von „Fake News“ und „Alternative Facts“ fordert die Ausstellung America! America! How real is real? zugleich zum Nachdenken über die Produktion und Zirkulation von Bildern auf.

AMERICA! AMERICA! HOW REAL IS REAL? Tom Wesselmann, Smoker #10, 1973. Öl auf Leinwand, 274,3 x 202 cm. Albertina, Wien; Private Collection © VG Bild-Kunst, Bonn 2017, Art On Screen - News - [AOS] Magazine
Tom Wesselmann, Smoker #10, 1973. Öl auf Leinwand, 274,3 x 202 cm. Albertina, Wien; Private Collection © VG Bild-Kunst, Bonn 2017
Film und Fernsehen, Konsum und Kapital, Politik und Medien – sie alle leben von der Übertreibung, und sie alle sind damit per se Verbündete und Verbreiter der Lüge, des Fakes. Gleichzeitig sind sie es, die unser Bild von Amerika bis heute bestimmen – allein weil sie die Imaginationen amerikanischen Selbstverständnisses tatsächlich beherrschen. Der „American Dream“, die Klischees und die Kunst: Gerade in Zeiten von „Fake News“ und „Alternative Facts“ wird deutlich, wie sehr der amerikanische Traum mit emotional aufgeladenen Bildern und Symbolen verwoben ist. Wohl kaum eine andere Nation ist sich der Wirkungskraft von Bildern so bewusst und setzt sie so gezielt ein. Die Images des „American Way of Life“, die in den Medien und der Unterhaltungsindustrie produziert werden, können bestehende Machtverhältnisse und Vorstellungen von Wirklichkeit zementieren, aber auch radikal in Frage stellen. Denn das ambivalente Verhältnis von Real und Fake, die Strategien von Traum und Täuschung haben sich über Jahrzehnte hinweg auch immer wieder in der Bildkultur Amerikas niedergeschlagen – ob sie nun „nur“ gespiegelt oder aber souverän mit ihnen gespielt wurde. Mit zahlreichen internationalen Leihgaben und Werken aus der Sammlung Frieder Burda, in der die US-Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg einen wesentlichen Schwerpunkt bildet, lädt America! America! How real is real? nun zu einer Exkursion durch diese visuelle Kultur Amerikas ein. „Think“ ist in großen Lettern auf William N. Copleys Imaginary Flag for U.S.A. zu lesen – genau dort, wo sich auf der amerikanischen Flagge sonst die 50 Sterne der Bundesstaaten befinden. 1972, gegen Ende des Vietnamkriegs und zu Beginn des Watergate Skandals entstanden, ist diese subversive Flagge ein Gegenentwurf zu ideologisch verbrämtem Patriotismus. Lesetipp: Amerika! Disney, Rockwell, Pollock, Warhol → 

AMERICA! AMERICA! HOW REAL IS REAL? Ausstellung in Baden-Baden bis zum  21. Mai 2018 im – Museum Frieder Burda – mit Arbeiten von Alex Katz, Roy Lichtenstein, Andy Warhol, u.a. Der „American Dream“, die Klischees und die Kunst – in Zeiten von „Fake News“ und „Alternative Facts. Basquiat. Boom for Real →

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen